Dienstag, 12. Februar 2008

Was haben Intel und Kitkat gemeinsam?

Beide freuen sich diese Tage über den Besuch der Kartellbehörde - dieser staatlichen Organisation, die zum Wohl der freien Marktwirtschaft Schokolade und Chips in Schubkarren abtransportieren darf. Nun hat es also auch Intel erwischt.

Damit wird es höchste Zeit für eine Bestandsaufnahme. Wer ist hier eigentlich der Feind, den diese unermüdlichen BWL-Kreuzritter auf den Scheiterhaufen zerren wollen? Die pösen pösen Purschen in den Vorstandsetagen, die nimmersatt nach noch mehr Geld, Macht und Reichtum streben? Und dabei nebenher die Menschheit mit süßen Leckereien und noch mehr Gigahertzen versorgen? Also mir geht diese Regulierungswut ziemlich auf den (Schoko-)Keks - hey, lasst das doch mal den Markt regeln. Wir haben doch noch eine freie Marktwirtschaft... oder?

Monopolisten bekommen auf Dauer ohnehin eins auf die Nuss: Microsoft glaubt den heißen Atem von Google im Nacken zu spüren. Dabei sind es längst die Auspuffgase, die sie in Redmond schlucken. Sony hat seit Jahrzehnten versucht den Markt mit propritärem Allerlei aufzumischen - statt Sushi gibts dort heute Labskaus. General Motors, weltgrößter Automobilhersteller, hat im Jahr 2007 knapp 40 Milliarden Dollar Verlust eingefahren und steckt mit seinen fetten Pick-Ups im Dreck fest.

Also wo ist der Feind?

Unsere US-amerikanischen Freunde haben ihn jetzt entdeckt. Siemens hat ihn vor einigen Jahren entdeckt - aber ignoriert.

Höchste Zeit also, dass sich die westlichen Industrienationen mal auf den Hosenboden setzen und die Ärmel wieder hochkrempeln. Die Wirtschaft braucht keinen Blockwart. Eher eine Vision...

Wie sagte Henning Kagermann, CEO SAP, schon im Jahr 2005 treffend:

„Der Versuch, mit nur 35 Stunden Arbeit in der Woche gegen Volkswirtschaften zu konkurrieren, die 35 Stunden in der Woche schlafen, nähert sich dem Ende.“

Recht hat er.

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